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Alexianerin der Woche

Prof. Dr. Uta Schick

Wir stellen beispielhaft Alexianerinnen und Alexianer vor, die Besonderes leisten. Tag für Tag. Woche für Woche. Heute: Prof. Dr. Uta Schick, Chefärztin der Neurochirurgie am Clemenshospital in Münster.

Als vor wenigen Wochen in einem namhaften deutschen Nachrichtenmagazin ein Artikel stand, in dem es um die besonderen Leistungen von Frauen in der Chirurgie geht, wurden wir hellhörig. Wie stark sind unsere chirurgischen Bereiche weiblich besetzt – und können die Kolleginnen die Studie bestätigen, dass Frauen besser operieren? Eine klare Haltung dazu hat Prof. Dr. Uta Schick, Chefärztin der Neurochirugie am Clemenshospital. Eine von wenigen Frauen in der Chirurgie – und eine von ganz wenigen Chefinnen!

Nur rund 20 Prozent der Chirurg*innen in Kliniken sind weiblich, davon ca. fünf Prozent in Leitungspositionen. Das überrascht Prof. Schick nicht, denn die Arbeitszeiten in Chirurgischen Fächern, insbesondere in der Neurochirurgie, sind oft nicht familienfreundlich, der Ausbildungsweg zudem lang. „Wenn die klassische Rollenverteilung in der Familie besteht, sind Operationszeiten von gut und gerne auch mal zehn Stunden schwer anzunehmen“, weiß sie.

Uta Schick selbst hat einen steinigen, aber lohnenswerten Weg in der Männerdomäne Neurochirurgie hinter sich: „Die Promotion war sicher, aber als ich anmerkte, dass ich habilitieren wollte, bin ich schon ein wenig belächelt worden“, erinnert sie sich an ihren Werdegang. Wo ein männlicher Arzt nur wenige Bewerbungen schreiben musste, musste sich die Ärztin häufiger bewerben und war dann dennoch mehrfach nur auf Platz Zwei bei den Vorstellungsrunden, trotz des größeren Operationskatalogs.

„Mein Vorteil war, dass ich mir früh klare Ziele gesetzt habe und diese auch verfolgt habe“. Lernen, Vorankommen, Weiterbilden und auch mal Klartext reden, das sind ihre Erfolgsgeheimnisse, die sie gerne auch an ihre weiblichen Mitarbeiterinnen im Clemenshospital weitergibt. Ihre Förderung ist der Professorin ein besonderes Anliegen. Flexible Arbeitszeiten und Elternzeitmodelle, gutes Teamwork, regelmäßige Fortbildung und tägliche Aufgaben mit durchaus hohem Anspruch gehören dazu.

„Wenn Frauen am OP-Tisch stehen, wirkt sich das auf die Genesung der Patienten aus“, da kann Uta Schick die eingangs erwähnte Studie nur bestätigen. Warum das so ist? „Wir Frauen oprieren gut, weil wir geduldig sind, fein arbeiten und mental sehr stark sind. Wir bereiten uns gut vor und müssen besonders in diesem chirurgischen Fach oft längere Wege gehen als Männer“. In der Studie steht es schwarz auf weiß: Wer von einer Frau operiert wurde, hat seltener Komplikationen oder Rezidive und die Genesung geht oft schneller, wenngleich die OP vielleicht zunächst länger dauert. „Meine Erfahrung ist: Wir Frauen wissen sehr gut, wann Risiko und wann Rückzug sinnvoll ist. Das sagt uns unser Bauchgefühl“, sagt sie.

Keinesfalls will sie aber ihre männlichen Kollegen missen: „Die Mischung in einem Team macht es. Wir lernen voneinander und alle machen ihre Arbeit hervorragend. Jeder hat seine Stärken, egal ob Operateur oder Operateurin“ lacht sie. Auch persönlich möchte Prof. Dr. Uta Schick, die seit 14 Jahren Chefärztin am Clemenshospital ist, noch viel erreichen. So engagiert sie sich in der Berufspolitik und hat mit lokalen Kooperationen noch Pläne in der Schublade. „Mein Job ist spannender als jeder Krimi und fasziniert mich immer noch jeden Tag“.

Heute hat Prof. Schick aufgrund ihrer Spezialisierung auf Schädelbasismeningeome und Akustikusneurinome ein weit überregionales Einzugsgebiet. Ihr Rat an alle (werdenden) Chirurginnen: „Lassen Sie sich nicht die Butter vom Brot nehmen!“

Quelle:  Spiegel.de. www.spiegel.de, 17. November 2024

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